Erich Schlörke
Seit 25 Jahren soziales Engagement bei der AWO in Sachsen – Erich Schlörke wurde am 13. Juni 2015 in Großsedlitz dafür geehrt
Seit 2013 ist Erich Schlörke bei der AWO Oberlausitz Leiter der Abteilung Finanzen/Controlling. Über seinen Weg innerhalb der AWO berichtet er so:
„Erich, du kennst doch die AWO?“
Diese Frage einer guten Bekannten war mein Einstieg bei der sächsischen AWO. Natürlich kannte ich die AWO. Bei einem Besuch der SPD im Februar 1990 in Villingen-Schwenningen war Gelegenheit, sie kennenzulernen. Gesucht wurden in Zittau noch Leute, die gewillt waren, die Gründungssatzung des AWO-Kreisverbandes Zittau zu unterschreiben. Als die Versammlung zu Ende war, hatte ich einen Blumenstrauß in der Hand und war stellvertretender Vorsitzender. Meine Frau ahnte schon, was geschehen war, als ich mit dem Strauß zuhause eintraf.
Man bedankt sich oft bei dem Ehrenamtler für seine Arbeit. Hier sei mir die Gelegenheit gegeben, mich bei denen zu bedanken, ohne deren Toleranz und Hilfe wir vieles hätten nicht leisten können – bei der eigenen Familie und manchmal auch beim Arbeitgeber!
Damit begann eine Zeit, die hauptsächlich mit dem Aufbau des Zweckbetriebs des Kreisverbandes verbunden war – dem Wettlauf mit anderen freien Trägern um die Übernahme von Einrichtungen aus der Öffentlichen Hand. Nach der sehr weitsichtigen Fusion mit unserem Nachbar-Kreisverband Löbau, noch vor der offiziellen 1. Kreisgebietsreform 1994 ging es wirtschaftlich steil bergauf. Eine weitere Station meiner ehrenamtlichen Tätigkeiten war die Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden des AWO Bezirksverbandes Ostsachsen ab 1993.
Nicht vergessen werde ich die turbulente Arbeit der Vorbereitungsgruppe zur Gründung des Landesverbandes. Wir hatten keine Beschlussbefugnis und haben es trotzdem geschafft. Den Landesverband begleitete ich im ersten Jahr des Bestehens als Landesrevisor. Dann konzentrierte ich mich wieder ausschließlich auf die Arbeit im inzwischen umbenannten AWO Kreisverband Oberlausitz e. V.
2002 begann mein „Kurzurlaub“ bei der AWO Mecklenburg-Vorpommern in Greifswald, der bis 2006 dauerte. Zurück nach Sachsen, wechselte ich meine Position innerhalb der AWO vom Ehrenamtler zum Hauptamtlichen. Wieder eine Erfahrung mehr und dann noch das Wissen, wie so ein Ehrenamtler „tickt“.
Nach mehr als 20 Jahren bei der AWO ist es an der Zeit, zurückzublicken und ein Resümee zu ziehen. Ich hätte mir gelegentlich gewünscht, dass wir insbesondere im zweckbetrieblichen Bereich öfter unser Know-how bündeln bzw. anderen AWO-Unternehmen zur Verfügung gestellt hätten. Dass wir nicht vergessen, wo die Wurzeln der AWO liegen und dies auch beim Umgang miteinander berücksichtigen. Es gibt wenige Alleinstellungsmerkmale für unsere Unternehmungen – es wäre eins.
Abgefunden habe ich mich mit der Tatsache, dass wir in den Neubundesländern nicht an die Tradition der AWO als Mitgliederverband anknüpfen werden können. Uns fehlen einfach mehr als 40 Jahre. Dies betrifft auch die ausgesprochen enge Verbindung von AWO und SPD in den Altbundesländern, an der es bei uns hin und wieder mangelt.
Auf die Größe der AWO-Unternehmen und deren Professionalität als NON-Profit-Unternehmen im Sozialbereich können wir uns aber etwas einbilden.
Für mich ist die AWO eine Erfolgsgeschichte der Wendezeit, die ich seit vielen Jahren mitgestalten kann und ich habe auch meine Freude daran. Meine Auszeichnung anlässlich des 25. Gründungstages der AWO sehe ich als Anerkennung meiner Arbeit für und mit der AWO – Danke.